Schwermetalle
Rohrleitungen und Armaturen aus Metall können Ihr Trinkwasser belasten, indem sie Schwermetalle ins Wasser abgeben. In der Hausinstallation können sich die Werte von Blei, Kupfer, Eisen und Nickel dann erhöhen, wenn die Rohre aus diesen Metallen bestehen und durch ihre Beschaffenheit Bestandteile ihres Materials ins Wasser abgeben. Insbesondere das Wasser, welches über einen längeren Zeitraum in den Leitungen steht (Stagnationswasser genannt), kann die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung um ein Vielfaches übersteigen. Das Trinken dieses belasteten Wassers kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Hier finden Sie weitere Informationen zu Schwermetallen.
Aluminium
Eines der häufigsten Metalle in der Erdkruste stellt das Aluminium dar. Es kommt nur in Verbindungen vor, z.B. Aluminiumsilikate. Diese sind kaum löslich, insofern sind größere Mengen an Aluminium über das Rohwasser nicht zu erwarten. In das Trinkwasser gelangt Aluminium z.B. über Flockungsmittel, die zur Entfernung von unerwünschten Trübungen dem Wasser zugesetzt werden. Daneben kann auch Aluminiumgeschirr das Wasser mit Aluminium belasten. Auch wenn Aluminium als „Nichtschwermetall“ ungiftig ist, kann es als Konkurrent zum Calcium die Knochenstruktur nachteilig beeinflussen.
Blei
Blei gehört zu den Stoffen, die sich im Leitungssystem, Rohrleitungen inkl. der Hausinstallation erhöhen können. Es wurde bis in die 60iger Jahre, regional unterschiedlich, in der Hausinstallation verwendet. Erkennen kann man es anhand der dunkelgrauen Färbung und der teils „geschwungenen“ Verlegung, da die Leitungen sich gut biegen lassen. Eine Prüfung des Klangs, und durch Ankratzen der Oberfläche kann ein erster Hinweis auf Blei sein. Eine Analyse gibt Klarheit. Der Grenzwert ist in den letzten Jahren immer weiter verschärft worden, über 0,040 mg/l, auf 0,025 mg/l, ab Ende 2013 auf 0,010 mg/l. Es ist davon auszugehen, dass der Grenzwert schon jetzt nur dann einzuhalten ist, wenn keine Bleileitungen in der Hausinstallation mehr vorhandenen sind. Insbesondere Kinder werden durch Blei im Trinkwasser in Ihrer geistigen Entwicklung gefährdet.
Chrom
Chrom ist ein Schwermetall, das je nach Oxidationsstufe sehr unterschiedliche Eigenschaften hat. Elementares Chrom wird in Legierungen (rostfreier Stahl) und als Überzug (Armaturen) verwendet und ist da unschädlich. Chrom III ist sogar essenziell und spielt im Zuckerstoffwechsel eine Rolle. Eine Gefahr geht von Chrom VI aus. Der Stoff ist krebserregend und kann schwere Allergien und Hautveränderungen auslösen. Technisch findet er Anwendung als starkes Oxidationsmittel. Gelangt der Stoff ins Trinkwasser besteht schon bei geringen Mengen ein hohes Gesundheitsrisiko.
Eisen
Eisen ist zwar für den Menschen essenziell, eine Aufnahme über das Trinkwasser ist jedoch unerwünscht. Das liegt zum einen an dem unangenehmen Geruch und Geschmack das mit eisenhaltigem Wasser häufig verbunden ist, außerdem zeigt sich ein solches Wasser gefärbt und trüb (braunes Wasser). Eisen kommt im Rohwasser zunächst als lösliches Eisen II vor, nach Sauerstoffzutritt entsteht jedoch Eisen III und fällte als Eisen-Oxid-Hydroxid (Rost im Wasser) aus. Diesen Vorgang verlegt man ins Wasserwerk, um dem Nutzer ein klares ungefärbtes und geschmacklich unauffälliges Wasser anbieten zu können. Aus technischer Sicht ist die Enteisenung auch zu empfehlen, da es ansonsten zu vermehrten Ablagerungen in Leitungen, technischen Anlagen und in der „Badkeramik“ kommen würde.
Kupfer
Kupfer ist ebenfalls ein Schwermetall, es gilt hier trotzdem ein vergleichsweise hoher Grenzwert von 2 mg/l. Da liegt zum einen an der vergleichsweisen guten Verträglichkeit dieses Metalls. Für Kleinkinder ist Kupfer sehr viel problematischer zu sehen als für Erwachsene, hier gab es in Deutschland Todesfälle in Folge von Kupfer-induzierten Leberschäden bei Babys. Kupfer weist als relativ edles Metall einige Vorteile im Rohrleitungsbau auf, neben der Standardverwendung im Warmwasserbereich hat es sich auch im Kaltwasserbereich zunehmend durchgesetzt. Kupfer lässt sich auch in einem Trinkwassertest der Rohrleitung überprüfen.
Nickel
Nickel gelangt aus Armaturen in das Trinkwasser. Bei der „Verchromung“ von Armaturen wird eine Mehrschichtgalvanisierung vorgenommen. Zunächst wird der Rohling der Armatur mit Kupfer, dann mit Nickel und schließlich mit Chrom überzogen. Im Inneren der Armatur befindet sich zumeist nur eine Nickelschicht, die zu einer Belastung des Wassers führen kann. Es ist ein giftiges Schwermetall, welches im Trinkwasser unerwünscht ist. Das Ablaufen-lassen des Stagnationswassers reduziert die mögliche Aufnahme.
Zink
Zink gelangt über feuerverzinkte Stahlrohre, die in der Hausinstallation verbaut sind, in das Trinkwasser. Technisch bedingt enthält die aufgebrachte Zinkschicht auch 1% Blei. Das ist insofern problematisch, da sich die Zinkphase innerhalb weniger Jahre aufzehrt und dabei das Blei wie auch Spuren von Cadmium freigesetzt werden. Das Zink selbst ist nur gering toxisch und stellt in der Regel selbst keine Gefahr dar.
Uran
Bei Uran denken die meisten zunächst an Radioaktivität. Die meisten Uranisotope sind allerdings nur schwach radioaktiv. Die Gefahr des Urans geht von seiner Toxizität als Schwermetall aus. Es kann Nierenschäden verursachen. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder.
Die Urangehalte des Wassers sind geogen bedingt, d.h. Es gibt Gesteine und Mineralien, die Uran enthalten und darüber ins Grund- und letztlich ins Trinkwasser gelangen können. Seit einigen Jahren sind auch einige Phosphatdünger in der Diskussion, weil sie Uran enthalten und in die Umwelt bringen.